Ahnenforschung und Geschichte im Elsass
1. Oktober 2000 - 31 Dezember 2003
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A.D.H.R. 4 E Cernay 64 - 13.9.1721
Testament von Margaretha FREY von Steinbach


Taufurkunde | Jahrtagsstiftung | Zinsregister | Testament | Verlassenschaft


 

   

Erläuterung und Kommentar

Umschreibung
 
Seite 1/3


In dem Nahmen der Aller heylligsten dreyfaldtigkeit
Gott Vatters, Sohns, und Heylligen Geists Amen.

Zue wüssen khundt und offenbahr seye männiglichen hiemit
disem brieffs, dass zue endt gesetzten dato, die tugentreiche
Margaretha FREYerin, des ehrbahre undt bescheidtene Hanss
Jacob BAUMGARTs seel(ige) hindterlassene ehefrau, wohnhaft
zue Steinbach, undt begehrt anoch bey guetem verstandt undt
sinnen, ohngezwungen und ohngetrungen, sondtern auss freyen
willen ihren guethätern ihnen etwass zue schenckhen undt
verehren, damit Sie nicht von dieser weldt abscheidten
werdte, mit dem laster der undanckhbarkeit gezüchtiget
werdte, dass alle puncten und artickhlen mit beystandt
Niclaus MÜLLERs burgern aldta solle vollzogen werdte


den ubberrest aber was sich anoch uber meine ver ehrung
in vüll oder wenig wirdt befündten, solle mein bruedter
Hans Diebold FREY, für aigenthumb alles zue handten
nem(m)en, undt gegenwerdtige Copia solle unverzüglich
in die Stattschreiberey Senheimb verferdtiget werdten.
Unndt ein lieben bruedter als einen universal erb ein
setz, welches er dan mit danckh ahngenom(m)en.

Erstlichen ist Ihro Margaretha FREYerin letster
willen, wan Sie von diser weldt werdte abge-
fordtert werdte, Sie ehrlich zuer erdten gestattet
werdte solle, mit zwo bethweiber, jedte ein Pfindtige
wachs kertzen, undt vor dem vesper bildt solle ver-
brendt werdten, fünf wochen lang für Sie betten.


Seite 2/3


Zuem andtern verspricht Sie FREYerin, der Pfarrkürchen
allhier zue Steinbach, benandtlichen ein hundtert
pfundt stebler, undt das jenige nicht in den zins zuelegen
sondter zue St Morandi altar solle angewendet werdte.

Dritens verspricht Sie ermelte FREYerin, der bruedter-
schaft allhier B:(eati) M:(aria) Virginis des H:(eilige) Rossenkrantz
zehn pfundt stebler, das solches darin solle angewendet
werdten.

Viertens ist Ihro FREYerin will und meinung, das nach Ihrem
absterben, fünff und zwantzig pfundt stebler solle
bezahlt werdten, für fünfzüg H: Messen als nemblich
sechs auff Maria Hülff, undt zehn H: Mess auff
Thierbach, und fünff auf Birling, der uberrest bis
die zahl erfült ist, bey den Vättern Capucinern zue Thann
undt in der Pfar Kürchen alhier solle gelesen werdten.

 


Fünftens solle der grass und krauthgarthen im
Burn garthen, in die pfarrey Steinbach gehören, aber
den selbige nicht verkauffen noch verpfändten, allein
zunutzen und genüessen haben, ein seit neben Geörg
EBERHARDT, anderseit Sebastian WAGNER, mit der
Condition so fehr den selbige wehrender kranckhheit aus
mangel nicht verkauft wird und damit schuldten
zue bezahlen.

Im Rand:
diser posten
hat Sie FREYerin
dem H(errn) Ruedolf
FREY mit bey-
standt
Dieboldt
RETSCH ver-
Kauft


Seite 3/3


Sechstens schenckhet und verehret Sie Margaretha FREYerin, Ihres
bruedter kindt mit nahmen Francisca FREYerin, benandtlichen Ihren
proportion matten so den Herzog Rhein genandt neben Frantz Bluem
für aigenthumb völlig zue handten nem(m)en damit schalten und
walthen, wie auch solle Ihro Francisca FREYerin neben der
matten anoch in gelt aus ohnvertheiltem gueth gegeben werden
benandtlichen acht und zwantzig pfundt stebler.

Sübenden ist mein will undt meinung das Herr Ruedtolf FREY
Meyern alhier, Ihme solle acht und zwantzig pfundt stebler
verehrt und geschenckht werdten, undt wirdt hiemit ersuecht
und gebetten, was für die begräbnus ahn geistlichen
und andern Cösten ergehn werdten, aus Ihro FREYerin hindter
lassenschaft und güethern völlig bezahlt werdten solle.

Letstlichen ist Margaretha FREYerin letster willen undt
meinung, das Ihme Hans Theobald TRUTTMAN acht undt
zwantzig pfundt stebler verehret undt geschenckht
werdten, als ist Diebold RETSCH freündtlich ersuecht undt
gebetten, obsücht zue nem(m)en, das alle puncten und artickhel


so in disem brieff begriffen seindt, alles vollzogen wirdt
für sein mühewalth solle Ihme RETSCH sechs pfundt stebler neben
einem deckhbeth gegeben werdten, mit dieser condition
wan sie Freyerin widter zue Ihrer gesundtheit komen solte
alle puncten gebrochen und ungiltig sein. Beschehn zue
Steinbach den 13ten 7bris 1721.

Unterschriften:

Margaretha + Freyerin handtzeichen
Philippus Flory
Pfarer in Steinbach
Anthony Kleiber
Niclaus Müller als beystandt
Jacob Köbelin
Andtres
And Ziesslen handtzug
Dieboldt Allbrecht
Diebelt Retsch
Erhard
HEB Burgers Zeichen